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Essay aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Soziologie - Sonstiges, Johannes Gutenberg-Universität Mainz (Studium generale), Veranstaltung: Soundcheck - Die Welt als Klang, Sprache: Deutsch, Abstract: Daniel Everett hat mit seinen Veröffentlichungen über die Sprache und Kultur der Pirahă - einem indigenen Volk, das im Amazonasgebiet Brasiliens lebt - einige Grenzen in Frage gestellt, die davor für den Zusammenhang von Sprache und Kultur in weiten Bereichen der Linguistik angenommen wurden. In "Don't Sleep, There are Snakes" versucht er insbesondere den starken und weitreichenden Einfluss zu verdeutlichen, den die Kultur und Umgebung der Pirahă auf ihre Sprache gehabt haben muss, bis hin zu grundlegenden grammatischen Regeln und Sprachkanälen. Einen Einfluss der Sprache auf die Kultur stellt er dabei weniger heraus. Der Sapir-Whorf-Hypothese, gemäß derer Sprache unser Denken und unsere Wahrnehmung der Welt formt, was wiederum unsere Kultur stark prägen dürfte, bescheinigt er sogar, ungeeignet zu sein, die meisten der sprachlichen Besonderheiten der Pirahă-Kultur zu erklären (vgl. S. 220). Was in "Don't Sleep, There are Snakes" nur wenig thematisiert wird, ist die Möglichkeit eines direkten Einflusses, den Sprache (in einem weiten Sinn) auf die Sozialität und den Umgang der Sprecher miteinander haben könnte. Der Frage, ob sich ein solcher Einfluss zeigen lässt, möchte ich in diesem Essay nachgehen, insbesondere anhand eines Vergleichs zwischen dem Sprachkanal des Summens in der Sprache der Pirahă und dem des Flüsterns in unserer Sprache, welche z.T. dieselben Funktionen erfüllen. Die Informationen über die Sprache und Kultur der Pirahă, auf denen meine Überlegungen basieren werden, stammen allerdings ausschließlich aus Daniel Everetts "Don't Sleep, There are Snakes", in dem wie gesagt ein etwas anderer Fokus gesetzt wird, vermutlich auch hinsichtlich der Auswahl der ethnographischen Beobachtungen, die darin