Rother Wanderführer Menorca

Stille, immer wieder Stille, ein bisschen Wind, das Knirschen der Schuhe, Vogelstimmen, rostgraue Trockensteinmauern, Himmelsweite, Buschgrün, sehr viel Weite und Verlorenheit, Tore aus windschiefem Olivenholz, türkisblaue Sandbuchten mit kristallklarem Wasser: Menorca "sa calma" ist die stille kleine Schwester des majestätischen Mallorca; lange vergessen und links liegen gelassen, hat sie die Industrialisierung und viele fragwürdige touristische Entwicklungen verschlafen und sich Natürlichkeit und Unberührtheit bewahrt. Mittlerweile als Biosphärenreservat weitgehend geschützt, zeigt sie eine beeindruckende Vielfalt von kargen rauschönen Landschaftsformen, eine reiche Flora und Fauna, unbesiedelte einsame Weiten mit ursprünglichen Wegen zwischen Trockensteinmauern, unverbaute Strände mit glasklarem Wasser. Ihre Ursprünglichkeit und Naturbelassenheit machen sie zu einer Perle des Aktivurlaubs. Wie nirgends sonst haben sich auf der kleinen Insel auch die dreitausendjährigen Zeugnisse der talayotischen Kultur aus der Broncezeit erhalten: gewaltige und verblüffende Steinbauten, Siedlungen und Grabhöhlen.§Seit dem Jahre 2011 ist der "Cami de Cavalls" durchgängig als Weitwanderweg GR 223 eröffnet. Ursprünglich im Mittelalter zur Verteidigung der Insel gebaut, erlaubt er heute die vollständige Umrundung der Insel zu Fuss (185 km) und traversiert ein Vielzahl abgelegener feinsandiger Buchten und schroffer Uferstücke. Zusammen mit fantastischen alten Wegen über karge Weiden, durch Wälder und Schluchten im Landesinnern ermöglicht Menorca eine Vielzahl kleiner und grosser Wanderungen und beeindruckende Wandererfahrungen.