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Die Studie erforscht erstmals die Bedeutung des britischen Palästinamandats als Schwellenepoche für literarische Konstruktionen jüdischer Postkolonialität und eröffnet damit den Blick auf eine noch weitgehend unbeachtete Dimension des 'Jüdischen'. Sie führt literatur- und kulturwissenschaftliche ebenso wie komparatistische Perspektiven zusammen und demonstriert, dass vor dem Hintergrund der Diastase von Diaspora und Israel sowie der historischen Bewegung des Zionismus und der postzionistischen Debatten das Mandat in einem Segment der neueren anglophonen jüdischen Literatur als Metonymie für jüdische Postkolonialität fungiert. Unter Rekurs auf deutsch-jüdische Prätexte aus dem späten 19. und frühen 20. Jahrhundert, liest sie diese Texte im Zusammenhang mit der Entstehung eines postkolonialen jüdischen Imaginären, dessen jeweilige Ausformung mit unterschiedlichen Produktions- und Rezeptionskontexten in der anglophonen Diaspora interagiert. Sie versteht insbesondere jene Texte britisch-jüdischer Autoren, die sich mit dem Palästinamandat auseinandersetzen, als Konstituenten einer im Entstehen begriffenen Gegenliteratur, die durch die Ambivalenz jüdischer Existenz zwischen Antikolonialismus und Kolonialismus bestimmt ist und in kreativem Dialog mit postkolonialen Deutungsmustern steht.