Lehrbuch Der Herzkrankheiten

IV deutung herauszufinden und schlieBlich sie als Wegweiser bei der Behandlung zu verwenden. Diese Artder Beobachtung deckte viel neue und unerwartete Tatsaehen auf und machte die Anwendung besonderer Methoden, sowie eine iiber viele Jahre sich erstreckende Beobachtung einzelner Falle notwendig. Um die Resultate fur die Praxis brauchbar zu machen, hielt ich es fUr notwendig, sehr weit ins Detail zu gehen, und es war sehwierig, den Text zu gleicher Zeit kurz und iibersichtlich zu gestalten. Eine gewisse Summe von Einzelheiten ist notig, und doch wiirde zu viel davon ermiidend und vielleicht verwirrend wirken, daher wurden Kontroversen vermieden und die Beobach tungen mit der Erklarung versehen, die mir am vernunftigsten schien. Manche Untersuchungsmethoden, welche in den Lehrbuchern einen hervor ragenden Platz einnehmen, sind nur kurz oder gar nicht mitgeteilt, nicht weil ich ihren Nutzen in gewissen Fallen nicht anerkenne, sondern weil ich mich mit Gegenstanden befasse, die bei der taglichen Untersuchung der Patienten von praktischem Werte sind. Es mag so erscheinen, als ob ein unnotiger Auf wand von Aufmerksamkeit auf Einzelheiten gewandt worden sei, von denen viele nur durch eigene Apparate erkannt werden konnen. Aber um iiberzeu gend zu wirken, muBten Beweise beigebracht werden. Viele von den scheinbar unbedeutendsten Zeichen, wie die kleinsten Unterschiede in der GroBe des Puls schlages, oder eine leichte Verzogerung zwischen Vorhof- und Kammersystole sind wirklich von vitaler Wichtigkeit, indem sie, Veranderungen offenbaren, die erwiesenermaBen durch ganz bestimmte Herzaffektionen bedingt sind.