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Sören Kierkegaard verweigert dezidiert die Standards akademischen Schreibens und betont die Unumgänglichkeit vonindirekter Mitteilung, wenn es um Glaubenswahrheit geht: Das Bemühen um stringente Argumentation und definitorisch gesicherte Termini führe zu Abstraktheit und Fixierung Damit sei es indifferent gegenüber der einzigartigen und veränderlichen existentiellen Konstellation des Individuums Kierkegaard geht es vielmehr darum, wie man die eigenständige, persönliche Sinnfindung des Gesprächspartners anregen kann, ohne dies durch die eigeneRede zu beeinflussen Das Buch untersucht, welche sprachlichen und textuellen Maßnahmen diesem Programm geschuldet sind Mit Rekurs auf dasDenken des theologisch weitgehend abstinenten Ludwig Wittgenstein wird deutlich, daß dieses Problem nicht nur religiöseRede affiziert und daß das Ideal direkter Mitteilung fragwürdig ist Es ergeben sich Konvergenzen zwischen den beiden Autoren, die bis in semiotische und epistemologische Implikationen reichen und den Unterschied zwischen Glauben und Wissen neu diskutieren lassen