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Im Jahre 1902 wurde der belgische Künstler und Architekt Henry van de Velde (1863-1957) von Großherzog Wilhelm Ernst nach Weimar berufen, um dort als künstlerischer Berater für Handwerk, Kunstgewerbe und Industrie tätig zu werden. Ungewohnte Einblicke in Leben und Wirken seiner Weimarer Zeit erlaubt nun die vorliegende Edition von mehr als 170, zum Teil erstmals veröffentlichten Texten. Sie veranschaulichen die Vorgeschichte seiner Berufung nach Weimar, die anfängliche Inspektionstätigkeit in Handwerks- und Industrieeinrichtungen, die Entwicklung des von ihm eingerichteten Kunstgewerblichen Seminars zur Kunstgewerbeschule und deren Aktivitäten bis zur Schließung 1915. Darüber hinaus finden auch Dokumente der Planungen van de Veldes zum künstlerischen Einfluss auf Industrie und Handwerk sowie zur Lehre von Kunstgewerbe und Architektur nach dem Abschluss seiner Tätigkeit in Weimar Berücksichtigung, die nicht zuletzt die Gründung des Staatlichen Bauhauses 1919 vorbereiteten.