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Fernsehunterhaltung nicht als quasi biologisch determiniertes menschliches Urbedürfnis, sondern als ein vor allem von politisch Mächtigen funktionalisiertes Phänomen, um damit eigene herrschaftliche oder kommerzielle Interessen zu verfolgen. Unter dieser Prämisse untersucht der Autor die gegenwärtige Entwicklung des Unterhaltungsfernsehens. Der besondere Reiz der Studie liegt darin, daß sie Kategorien im Kontext der kritischen Theorie heranzieht, die bereits in den sechziger und siebziger Jahren entstanden sind. Die seinerzeit sehr einflußreiche Strömung erlebt in dieser Arbeit eine vielversprechende Renaissance. Schmitz beleuchtet viele Stationen der bisher vierzigjährigen Geschichte der Fernsehunterhaltung. Dabei gelingt es dem Autor, plausible Querverbindungen zwischen der politischen Atmosphäre der Epoche und konkreten Formen der Unterhaltung herzustellen. Zugleich wird das Fernsehen in die Theorie der symbolischen Politik eingebettet und der Versuch unternommen, eine Dechiffrierung der vielen gesendeten Signale zu leisten. Das Buch richtet sich an Medientheoretiker und -praktiker, Politologen, Soziologen, Kommunikations- und Medienwissenschaftler sowie an Journalisten.