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Zwischen Vernachlässigung und Über-Inszenierung, zwischen animalischer Bedürftigkeit und zivilisationskonformen Ritualisierungen: Essen und Ernährung entfaltet ein höchst divergentes Spektrum, das einerseits historischem Wandel unterliegt und andererseits immer auch mit Erziehungs- und Bildungsaufgaben verbunden ist. Dabei ist die Historizität von Ernährung eine doppelte, denn sowohl die Realisierungsformen wie Essgewohnheiten, Zusammenstellung und Zubereitung von Nahrungsmitteln, Vorlieben und Aversionen ändern sich als auch die Diskurse über Ernährung, die von Normen und Geschmacksurteilen geprägt sind. In dem Band werden verschiedene Linien der Diskussionen und Konflikte um Gier und Ekel, Askese und Völlerei, Gesundheit und Krankheit, Genuss und Leiden nachgezogen und es ziegt sich, dass der Diskurs um Essen und Ernährung sich immer wieder in Erziehungskonflikten verwirklicht.