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Ernst Weiß und Rahel Sanzara zählen heute zu den selten rezipierten und in den Kontext einer konservativen Kulturkritik eingereihten Autoren. Die interdisziplinäre Analyse des Werkes dieser Autoren zeigt jedoch ein anderes Bild. Der Erste Weltkrieg war für sie das reale Ereignis, dessen Auswirkungen ihre Schreibprogramme zu einer "Kultur des Kriminellen" überleitete. Ernst Weiß nimmt im Zeitraum 1918 bis 1933 unterschiedlichen Bearbeitungen von Sujets der äußeren und inneren Verstümmelung vor, die Ausdruck des Eindringens der Außenwelt in den Körper und in das Denken war. Er antwortet damit auf die Kriegsfolgen mit Textanordnungen innerhalb einer klaren Position, die sich, genauso wie die Rahel Sanzaras, in der Tradition des "Neuen Pitaval" befindet. Die untersuchten Texte "Männer in der Nacht" (1925), "Die Feuerprobe" (1923 / 1929), "Der Fall Vukobrancovics"(1924), "Franta Zlin" (1919 / 1928), "Das verlorene Kind"(1926) folgen der ästhetischen Maxime, das die Sprache keine Wahrheit wieder herstelle, sondern lediglich die Zusammenhänge zum Erkennen verdichte, und dass immer Lüge auch da bleibt, "weil unser Denken lügt."