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Für die deutschsprachige Literatur des 18. Jahrhunderts ist die Orientierung an der griechischen Antike von geradezu paradigmatischer Bedeutung, insbesondere auf dem Gebiet der Tragödie. Die produktive AuseinanderSetzung mit den griechischen Tragikern beginnt bereits in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts, was allerdings von der Forschung lange vernachlässigt wurde. Diese Studie untersucht erstmals im Kontext die deutschsprachigen Bearbeitungen der griechischen Prätexte. Dabei reicht die Bandbreite von der Hanswurstiade Stranitzkys über die heroisch-klassizistische Tragödie Johann Elias Schlegels bis hin zum bürgerlichen Trauerspiel Lessings. In textnahen gründlichen Interpretationen wird gezeigt, wie der antike Mythos mit Positionen der Aufklärung verbunden wird, wie im Wettstreit mit der französischen Literatur neue Wege erprobt werden, den antiken Mythos auf der Bühne der Neuzeit heimisch zu machen.