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Was passiert mit Universalsemantiken wie der Ästhetik oder der Ethik um 1900, als die deutsche Gesellschaft den Umbruch von einer stratifiktorischen hin zu einer funktionalen Differenzierungsform vollzieht? Die Studie diskutiert anhand von Ästhetiken damaliger Denkrichtungen die Denkfiguren, auf denen sich der Universalanspruch ästhetisch-moralischer Kommunikation aufbaut. Am Beispiel der Debatte um Schmutz und Schund zeigt sie, wie die meisten Diskutanten die "Rede über Kunst" für die Homogenisierung, Abgrenzung und Priorisierung ihrer eigenen Milieukonstrukte funktionalisieren. Lediglich die Kolportagebuchhändler gehen einen anderen Weg: sie nutzen Kunst als Medium der Hierarchiebildung im Wirtschaftssystem und tragen so als einzige der funktionalen Ausdifferenzierung Rechnung.