Lehrbuch Der Gynakologie

über Untersuchung und Krankenbeurteilung hinzuzufügen, denn es ist, was mir didaktisch richtiger erschien, in allen Kapiteln je einzeln immer wieder auf die spezifische Untersuchungstechnik und die daraus zu kon struierende Diagnose mit allem Nachdruck hingewiesen worden und überall ·ist der Zusammenhang der gynäkologischen Erkrankungen mit erworbenen oder vererbten Abweichungen im übrigen Körper möglichst klar herausgearbeitet. So ist auch der Einfluß des Nervensystems und die Bedeutung psychischer Erkrankungen für die Entstehung von Krank heitssymptomenjeweils bei dem Bntsprechenden Krankheitsbild eingehend ausgeführt. Eine zusammenhängende Darstellung aber der allgemeinen Frauenkunde, die besondere Stellung der Frau im Staatsorganismus und die Einwirkung der Umwelt speziell auf den weiblichen Geist und Körper, das Studium der weiblichen Psyche in den verschiedenen Lebensaltern, ihre Bedeutung und besondere Art für das Geschlechtsleben, alle diese so außerordentlich wichtigen Gebiete und mancherlei andere, die heute immer mehr und mehr und mit vollem Recht an Bedeutung gewinnen, können eine ihnen zukommende Darstellung nur in besonderen Zu sammenfassungen auf breiter Grundlage finden; der Rahmen eines speziellen Lehrbuches der Gynäkologie ist für sie zu eng. Seilheim und Liepmann haben die bisher klaffende Lücke mit prachtvollen Arbeiten ausgefüllt. Es scheint mir, als ob mehr und mehr die Not wendigkeit entsteht, die gesamte Frauenkunde in drei Abschnitte dar zustellen und dem Wissensuchenden zu vermitteln, in einem allgemeinen Teil, der die eben berührten Fragen evtl.