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Bilder von Krisen und vom Scheitern, Szenarien des Verlierens, der Zerstörung und des Untergangs sind alte Bekannte in der Popkultur. Seit einigen Jahren zeigen sie eine neue Präsenz vor allem im populären Kino und in den öffentlichen Diskussionen um das internationale Schulden- und Finanzdesaster. In den Kommentaren und Bildern zu der seit 2007 anhaltenden weltweiten Krise des Kapitalismus dominieren Vorstellungen eines Niedergangs, der an Naturkatastrophen erinnert. Von Stürmen, Orkanen und Beben ist die Rede, während gleichzeitig Motive populärer Katastrophenfilme die Titelseiten von Zeitschriften und Büchern zieren. Im Kino selbst feiert gleichzeitig die Katastrophe eine Renaissance, bei der sich das seit den 1970er Jahren bekannte Muster der Disaster Movies bemerkenswert verändert: Die ehedem lokal begrenzte Bedrohung breitet sich weltweit aus, und der früher noch abgewendete Untergang findet immer häufiger tatsächlich statt.§"Katastrophe und Kapitalismus" untersucht die Beziehung der Untergangsvisionen in den zeitgenössischen Filmen und den laufenden Debatten zur ökonomischen Krise. Präsentationsstrategien werden auf dominante Fiktionen hin befragt. Hilfreich ist dabei der Rückblick auf die 1970er Jahre, die nicht nur die Hollywood-Hochzeit des Katastrophenfilms hervorgebracht haben, sondern zugleich eine Blüte der Verschwörungsphantasien. Wie Desaster und Verschwörung zusammenfinden, prägt das gegenwärtige Verhältnis der Film- und Ökonomie-Katastrophen. Nicht zuletzt stellt sich dabei die Frage: Ist ein Jenseits des Untergangs vorstellbar?